Es war ja klar, dass ich irgendwann einmal ein solches Über-Bike brauche. Gesagt, getan.
Kurz vorab: Dieses Bike ist ein Alleskönner. Es kann alles ziemlich gut. Okay, es gibt bessere Uphiller und bessere Downhiller. Aber die Kombi macht dieses Bike zu einem Gerät, mit dem Du im Prinzip alles fahren kannst: Touren, Alpencross, Enduro-Rennen oder Feierabendrunde. Mit 12,4 Kilo ist es extrem leicht für ein solches Kaliber.
Ich muss aber gestehen, ich habe direkt zu Anfang die 1×11 SRAM-Schaltung ersetzen lassen durch eine 2×11 Shimano XT. Das ermöglicht einen wesentlich größeren Einsatzbereich, ohne jedesmal gleich das Ritzel tauschen zu müssen. Getauscht wurden außerdem die Reifen. Statt der Noby Nic’s sind jetzt die Maxxis Rekon+ drauf, die wirklich gute Arbeit leisten, aber als nächstes müssen noch stärkere Pneus drauf, um das Potential des Bikes nicht künstlich zu schmälern.
Mit diesem Bike bin ich wirklich schon alles gefahren, was mir so eingefallen ist. Das heißt normale Touren, Singletrail-Touren, Enduro-Touren, Hochgebirgs-Touren und selbst einmal bin ich einen Marathon gefahren, weil ich es wissen wollte. 🙂 Ich bin den Kitzalp-Marathon in Kirchberg gefahren und was soll ich sagen? Mit den vielen Höhenmetern ist es auf Dauer wirklich kein Spaß, dieses Bike auf Tempo die Berge hochzutreten, ABER: durch den wirklich massiven Grip und die geniale Geometrie, die dieses Bike hat, kann man damit (die nötige Kraft vorausgesetzt) absurd steile Anstiege hochfahren. So habe ich es tatsächlich geschafft beim Kitzalp auf der feuchten Wiesenpiste den Anstieg zur Choralpe in einem Rutsch hochzufahren. Das haben die restlichen Hardtail-Fahrer um mich herum nicht geschafft. 🙂
Wenn es bergab geht…tja, dann ist dieses Teil eine echte Macht! Am meisten hat mich überrascht, dass die Laufräder wirklich alles aushalten. Mit den richtigen Pneus heißt es bergab im Zweifel: „Einfach draufhalten, passt scho“!“ Selbst so ein verblocktes und steiles Geläuf wie die Wendelstein-Nordabfahrt (runter zur Reindleralm), macht da echt Laune und ist ganz gut fahrbar!
Was bisher am Bike kaputt ging:
- Reifen Schwalbe Noby Nic 2.8: Stollen ausgerissen auf dem Trail. Zum Glück konnte ich das schnell reparieren, weil der Reifen auf Tubeless stand und ich die geniale Maxxalami zur Hand hatte. Dann nur ein paar Hübe Luft rein und weiter ging es.
- Lock-Out der Federgabel Fox 36 Float Factory Fit Kashima 160 mm war defekt, wurde aber von Scott anstandslos und kostenlos getauscht.
- Selbiges gilt für das Hinterbau-Lager. Dieses hat sehr laut geknarzt und wurde auch kostenlos getauscht.
- Aufgrund der hohen Beanspruchung durch mich waren im Prinzip schon mal alle Lager kaputt.
- Bremsscheibe: Bei einer recht harmlosen Schotterabfahrt ist offenbar ein Stein hochgesprungen und genau in die vordere Bremsscheibe gekracht, so dass es einen wirklich lauten Knall gegeben hat und ein Teil der Scheibe heraus gebrochen war. Rest der Abfahrt dann nur mit HR-Bremse. Hätte aber an jedem Bike passieren können => Dummer Zufall.
Einen weiteren Testbericht findet Ihr übrigens hier: http://enduro-mtb.com/testbericht-traumbike-scott-genius-lt-tuned-plus/
Fazit:
Dieses Bike ist ein wahrer Allekönner. Wenn man mal von extrem Höhenmeter intensiven Touren wie Marathon-Rennen absieht, kann man alles fahren. Dieses Bike ist uneingeschränkt
In 2018 wird sich das Bike bei einer Enduro-Renn-Serie beweisen dürfen! 🙂 Ich werde Euch berichten.